am Samstag, 25. November 2023 um 13:30 Uhr im Gasthaus Stockinger in Ansfelden / OÖ
Alois Wohlfahrt – ein kritischer Bergbauer
Zum Reinhören ein Podcast mit Alois Wohlfahrt: https://bodenundleben.podigee.io/7-die-neue-baeuerlichkeit
Präsentation von Alois Wohlfahrt hier zum Download
Alois Wohlfahrt ist emotionaler Bergbauer, NetzLandwirt und auch ein bisschen Philosoph (www.bergbauern.de). Der Landwirtschaftsmeister und IT-Fachmann berichtet aus seinem Leben und welche Vorstellung er von einer selbstbewussten Bäuerlichkeit hat.
Ganz besonders fasziniert ihn der Systemforscher Prof. Dr. Johann Millendorfer. Dieser prognostizierte, dass die Bauern nicht die Letzten von gestern seien, sondern, dass sie die ersten von Morgen sind. Denn die bäuerliche Kultur würde, von der sich wandelnden Industriegesellschaft bei ihrer Umkehr zum Leben verstärkt nachgefragt werden. Der bäuerliche Mensch müsse sich allerdings der Bewahrung seiner eigenständigen Werte in der Beziehung zu allem Lebendigen und der Natur bewusstwerden.
Als System- und Zukunftsforscher hat Prof. Johann Millendorfer das komplexe Thema Bäuerlichkeit jahrzehntelang erforscht. Leider sind seine Erkenntnisse von Politik, aber auch von den Bauernverbänden weitgehend ignoriert worden. Die Folgen der daraus resultierten, verfehlten Agrarpolitik sind inzwischen dramatisch.
Millendorfers Vorhersagen und Thesen trafen und treffen noch heute aktuell zu. Beispielsweise sah er die Umwelt- und Klimaprobleme voraus. Auch die gesellschaftlichen Entwicklungen, hin zu ausufernder Bürokratie und der Technisierung aller Lebens- und Arbeitsbereiche definierte er als kommende „Multiple Sklerose der Industriegesellschaft“.
Er definierte die Bäuerlichkeit als ethisch, geistige Grundhaltung zu Selbständigkeit, Besitz und ganzheitlicher Lösungsorientiertheit der Menschen. Sie sei als menschliche Grundhaltung sogar überlebensnotwendig für die Industriegesellschaft, da die Übertechnisierung zur Entfremdung von der Natürlichkeit und zum Verlust des ganzheitlichen Hausverstandes führe.
Nur leider ist die Landwirtschaft selbst in den letzten Jahrzehnten ein Teil dieser „multiple Sklerose der Industriegesellschaft“ geworden. Die Politik will zwar nach wie vor „bäuerliche Landwirtschaft“ fördern, doch in Wahrheit wurde durch die Subventionierung der Agrarproduktion die Industrialisierung der Landwirtschaft flächendeckend befeuert. Die Bäuerlichkeit wurde und wird immer noch gezielt zerstört.
Die Forschungen von Millendorfer sind heute deshalb so aktuell, weil sie den Weg weisen aus der existentiellen Krise der Landwirtschaft. Millendorfers Thesen zeigen den Weg zu pragmatischen Lösungen in Bezug auf die ökologischen und gesellschaftlichen Probleme.
Dies ist eine öffentliche Veranstaltung bei freiem Eintritt. Bitte um formlose Anmeldung im Verbandsbüro, SMS/WhatsApp/Tel. 0664 24 35 560, kontakt@erde-saat.at

Hinterlasse einen Kommentar